Behutsamer Umgang mit dem Werbeträger
"Burgfestspiele" angemahnt!
Freie Wähler Mayen diskutieren mit Bürgerinnen und Bürger über die Burgfestspiele 2005
Mayen. Der Themenabend der Freien Wähler Mayen (FWM) zu den Burgfestspielen unter Leitung
von Michael Helsper widmete sich zum einen der Aufarbeitung der Ursachen der Defizite in der
Saison 2004, zum anderen diskutierten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger - Mitglieder der
FWM, städtische Mitarbeiter, Freunde der Burgfestspiele und Interessierte - über die Zukunft
der Burgfestspiele.
Ausgehend von den Beschlüssen des alten Stadtrates im März 2004 zur Ausweitung der Festspiele
auf das Grubenfeld im Jahre 2005 wurde dabei die Neukonzeption kritisch beleuchtet: Frag - würdig
war den Anwesenden bereits generell die räumliche Distanz der neuen Spielstätte zum Stadtkern mit
den damit verbundenen Risiken und den Kosten der Neuschaffung einer passenden Infrastruktur
(z.B. zweite Tribüne, Mikrofonanlage). Hinzu kamen Bedenken gegen die Preisgabe der sicheren
Einnahmequelle "Kinderstück" mit seiner spezifischen Zielgruppe (Kindergärten, Vor- und
Grundschule) zugunsten eines Stückes für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren, das jetzt
überwiegend nachmittags aufgeführt wird. Kaum bekannter Hintergrund für den Standortwechsel -
so wurde beim Studium des Stadtratsbeschluss vom März den Anwesenden deutlich - ist das Ziel
der Nutzung des Vukanparkgeländes als "Kulturarena". Das "Kinderstück" soll
dabei "aus
Marketingaspekten als Mittler für Vulkania dienen". Damit wird überdeutlich: Die räumliche
Zerschlagung der inzwischen landesweit anerkannten Mayener Burgfestspiele dient der
Zukunftssicherung des Prestigeobjekts "Vulkanpark"!
Dieses Setzen auf Events in einer neuzuschaffenden Kulturarena ist aber nicht ohne enorme
Kosten und den damit einhergehenden Risiken zu haben, dies belegen eindeutig die März-Zahlen:
Bei einer achtzigprozentigen Auslastung der anzumietenden, 900 Personen fassenden Tribüne
wurde zu diesem Zeitpunkt mit 108 000 Euro an Einnahmen gerechnet.
Dem gegenüber stehen für den Ortswechsel Kosten für die komplette Neuschaffung der
Infrastruktur, der Tribünenmiete (etwa 25 000 Euro), dem Kauf der Mikrofonanlage (82 500 Euro)
plus den Hauptkostenfaktor "Personalkosten" (technisches und künstlerisches Personal) für
das Stück "Robin Hood". Dadurch müssten, um die Bilanz ausgeglichen zu gestalten, die
Besucherzahlen im Jahre 2005 von rund 27.500 auf 40.170 (ca. 46% Zuwachs) steigen! Eine
realistische Annahme?
In der weiteren Diskussion wurden vor allem die angesetzte Auslastung der Plätze, die Abkehr
von der bewährten Alterszielgruppe sowie die Risiken dieses ersten "Feldversuches" als
problematisch eingeschätzt. Unverständlich für viele Besucher des FWM-Stammtisches war auf
diesem Hintergrund vor allem der Zeitpunkt der Neugestaltung: Ohne die Chance zu nutzen, dass
der neue Intendant die Mayener Rahmenbedingungen in einigen Spielzeiten kennen lernen bzw.
die Verantwortlichen seine Arbeit vor Ort erleben konnten, wurde vom Stadtrat diese Vision
wohl zu früh beschlossen!
Pressemitteilung Freie Wähler Mayen 26. September 2004