Beirat für Menschen mit Beeinträchtigung eigenständig erhalten!
Zusammenlegung mit Seniorenbeirat wird abgelehnt
Mayen. Auch in Mayen existiert seit langem ein Beirat für Menschen mit Beeinträchtigung und deren Angehörige als Interessenvertretung aller Menschen
mit Handicap. Er soll prinzipiell behinderten Menschen das Leben vor Ort erleichtern, indem er Einfluss und Mitwirkung am kommunalen Leben und an
Entscheidungsprozessen (z.B. Barrierefreiheit) ermöglicht.
In der letzten Sitzung des "Behindertenbeirates" wurden seine Mitglieder allerdings mit der Idee überrascht, bei der Neugestaltung der Ausschüsse und Beiräte nach
der Kommunalwahl 2024, den Beirat für Menschen mit Beeinträchtigung zwecks Kostenersparnis mit dem Seniorenbeirat Mayens zusammenzulegen. Die Freien Wähler Mayen
(FWM) lehnen eine solche Konstellation prinzipiell ab! Stattdessen solidarisieren sie sich mit den ablehnenden Stimmenmehrheiten in beiden derzeitigen Beiräten.
Denn sollte bei einer Zusammenlegung beider Beiräte die Vertreterzahl der Betroffenen reduziert werden, besteht die reale Gefahr einer eingeschränkten
Interessenvertretung und Teilhabe für beide Gruppen! Eine Zusammenlegung beider Gremien in der bisherigen Teilnehmerzahl würde aber einen Beirat mit über
40 Mitgliedern ergeben, auch das verschlechtert die Voraussetzungen des stadtpolitischen Engagements für Menschen mit Handicap und für Senioren!
Um - entgegen
manchem Ohnmachtsempfinden - das Gefühl der Selbstwirksamkeit und des Ernstgenommen Werdens zu fördern, sollten stattdessen Vertreter
des "Behindertenbeirates" zukünftig stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Bedenkt man z. B., dass circa 80.000 Menschen in Deutschland von
Gehörlosigkeit betroffen sind und weitere 200.000 hochgradig schwerhörig sind, dann ist eine Vergrößerung bzw. Zusammenlegung des Beirates kontraproduktiv.
Denn auch ohne Schwerhörigkeit kann man im Sitzungsaal aufgrund schlechter Akustik kaum etwas verstehen. Wiederholt wurde gegenüber der Stadtverwaltung
der Wunsch geäußert, die vorhandenen Mikrofone doch auch für die jeweiligen Gremiensitzungen einzusetzen.
Foto: Bei einem besonderen Anlass war im Rathaussaal auch die Gebärdensprachdolmetscherin Frau Pintea (Foto Links) für T. Schwarz (Mitte) zur
Unterstützung im Einsatz. Sie hat jedes gesprochene Wort mit einer Wortgebärde begleitet und damit das Verständnis der Lautsprache visuell unterstützt.