FWM und FWM3: Unterschreiben für den Erhalt des Mayener Krankenhauses
Gemeinsame Unterschriftenaktion der Ratsparteien - auch online
Mayen/Kreis MYK. Die Freien Wähler Mayen und ihre Schwesterorganisation auf Kreisebene, die Freien
Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3), haben gerne der SPD-Anfrage zugestimmt, eine Resolution zum Erhalt des
Mayener St.-Elisabeth-Krankenhauses mit zu initiieren. Kommt doch damit - trotz Kommunalwahlkampf - die
Überparteilichkeit des Gesamtthemas und die dazu einmütige Haltung des Stadtrates von Mayen am besten zum
Ausdruck.
Ziel der Petition - offline und online - ist es, die Öffentlichkeit noch stärker für die Wichtigkeit und
Dringlichkeit der gefährdeten Gesundheitsversorgung vor Ort zu sensibilisieren und gleichzeitig die politisch
Verantwortlichen für die Zukunft des Krankenhauses in seiner bestehenden Form in die Pflicht zu nehmen, Mayen
und die gesamte Region Vordereifel/Maifeld in dieser Frage klar und eindeutig zu vertreten!
Der Text der gemeinsamen Resolution lautet:
"Das St. Elisabeth Krankenhaus hat für die Stadt Mayen und die gesamte Ost-Eifel eine wichtige Daseinsfunktion. Es
gewährleistet die medizinische und pflegerische Versorgung in der Region. Jährlich werden von den rund 400
Mitarbeitern etwa 11.000 Patienten stationär und 27.000 ambulant behandelt. Jedes Jahr werden in Mayen mehr als
600 Kinder geboren. Bislang war die medizinische und pflegerische Leistung hervorragend. Wir fordern die
Geschäftsleitung und die Vertreter in den Aufsichtsgremien und hier insbesondere den Ersten Kreisbeigeordneten
Nauroth auf, alle Maßnahmen zu treffen, um einen guten medizinischen Dienst in Mayen langfristig sicher stellen
und zwar über die Grundversorgung hinaus.
Konkret fordern wir
"mit allen Mitteln zu verhindern, dass weiterhin medizinisches Personal, wie schon geschehen, in andere Häuser abwandert;
"umgehend die bereits zugesagten Investitionen im St. Elisabeth Krankenhaus zu tätigen;
"auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und keine weiteren Streichungen im Stellenplan vorzunehmen"
Die Freien Wähler bitten mit den anderen Parteien, die Bürgerinnen und Bürger der ganzen Region um Ihre
Unterschrift für dieses konkrete Anliegen des Gemeinwohls, damit den Kreisverantwortlichen ein deutlicher Auftrag
durch die Menschen vor Ort erteilt wird!
Darüber hinaus sehen die Freien Wähler aber auch noch tiefer gehende Fragen rund um das heutige Gesundheitssystem
und die Probleme der Krankenhausfinanzierung: Denn das Mayener Krankenhaus ist nur ein sichtbares Symptom der
Krise des gesamten Systems. Die im Zuge der auf Bundesebene politisch gewollten Systemänderung zu Beginn der
neunziger Jahre mit der Schaffung eines (künstlichen) Wettbewerbs im Gesundheitswesen zur Effizienzsteigerung und
Kostenminimierung gilt nicht nur laut Ärzteblatt und diversen Wirtschaftswissenschaftlern längst als gescheitert:
Denn letztlich führt dieses "neoliberale" Denken und Wirtschaften zu einem Vorrang des Profits vor dem Menschen,
wie sich nun auch in Mayen drastisch zeigt. Von daher sehen die Freien Wähler Mayen und die Freien Wähler
Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3) eine wesentliche kommunalpolitische Zukunftsthematik darin, für eine am Menschen
orientierte Gesundheitsversorgung und Pflege einzutreten und von daher notwendige Änderungen mit der Öffentlichkeit
zu diskutieren!