Stellungnahme der FWM-Fraktion zur Schließung der Schieferproduktion im Bergwerk Katenberg
Zechenschließung Firma Rathscheck Schiefer geht alle in Mayen was an!
Mayen. Nach den Plänen der Geschäftsleitung von Rathscheck Schiefer soll bis Ende 2019 die Produktion
von Moselschiefer eingestellt werden. "Das Produktions-Aus hat wirtschaftliche Gründe", das teilte ein
Firmensprecher mit. Von der Schließung der Moselschiefer-Produktion sind 51 Mitarbeiter betroffen.
Die Freien Wähler begrüßen und unterstützen eine Petition, die die betroffenen Mitarbeiter und Bergleute
gestartet haben. Sie wollen eine Schließung nicht kampflos hinnehmen und heben hervor, dass das Bergwerk
eines der ältesten Zechen in Europa ist und dass die Mitarbeiter ihren Beruf leben und stolz auf das
weltweit bekannte Schieferbergwerk sind. Für eine Weiterführung des Betriebs gibt es mehrere Wege, so die
Initiatoren der Petition.
Auch für die Freien Wähler Mayen ist die plötzliche und überraschende Stilllegung der Schieferproduktion
nicht nachvollziehbar. Schließlich geht es in hohem Maß um den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,
aber auch um den Schutz der Umwelt, die Kultur und die revolutionäre Tradition der Bergarbeiter und ihrer
Familien. Mit der Stilllegung werden nicht nur 51 Arbeitsplätze vernichtet, sondern darüber hinaus auch
noch bei den Zulieferern und den Fremdfirmen.
Aber auch für die Stadt Mayen hat die Schließung der Zeche negative Auswirkungen. Denn schließlich wurde
mit dem Bau eines Schieferbergwerkmuseums in der Burg, die Einführung einer Dachgestaltungssatzung (nur
Schiefer auf den Dächern der Kernstadt Zone A), Schieferkreisel und Römerwarte und dergleichen, ein klares
Bekenntnis zum ortsansässigem Unternehmen und seiner Schieferproduktion abgegeben und viel Geld
investiert. Deshalb geht die Schließung der Moselschiefer-Produktion jeden in Mayen was an! An die Mär
vom "sozialverträglichen" Ausstieg aus der Schieferförderung glaubt der Fraktionsvorsitzende Hans-Georg
Schönberg nicht. Die Arbeitsplätze sind futsch und keine gleichwertigen Ersatzarbeitsplätze vorhanden.
Deshalb ist der soziale Kampf, den die betroffenen Mitarbeiter und Bergleute in der Form einer Petition
gestartet haben, möglichst von allen zu unterstützen, denn die Schließung geht jeden an! Auch die Mayener
Verwaltungsspitze, Wirtschaftsförderung und den Stadtrat!
Pressemitteilung FWM-Fraktion im Mayener Stadtrat, den 29.07.2018