Porträt OB-Kandidat Hans-Georg Schönberg (FWM) gewinnt Abstand im Mayener Stadtwald
Porträt OB-Kandidat Hans-Georg Schönberg (FWM) gewinnt Abstand im Mayener Stadtwald!
Mayen. Wenn Hans-Georg Schönberg Abstand sucht, hat er es nicht
weit. Der Hektik des Alltags entkommt er am liebsten im Mayener Stadtwald, der
fast vor seiner Haustür beginnt. "Ich bin in wenigen Minuten da", erzählt der
OB-Kandidat der Freien Wähler Mayen (FWM).
Seinen Lieblingsort in Mayen sucht Schönberg fast täglich auf. "Allein schon wegen
des Hundes", sagt er. Der Hund, das ist Rex, ein elf Jahre alter Schäferhund,
der vor zweieinhalb Jahren aus dem Tierheim in die Familie gekommen ist. Zuvor
hatte ihn das Veterinäramt seinen Vorbesitzern weggenommen. "Es ging ihm gar
nicht gut", berichtet Schönberg. "Bei den Vorbesitzern musste Rex bei Minusgraden
auf dem kalten Betonboden liegen, er war total abgemagert und hatte so lange
Krallen, dass er gar nicht mehr richtig laufen konnte." Es schwingt immer noch
Empörung in der Stimme mit, wenn Schönberg die Geschichte seines Hundes erzählt.
Es ist nicht nur die Tatsache, dass ein Haustier vernachlässigt wurde, die Schönberg
ärgert. Es ist auch die Tendenz zur Verantwortungslosigkeit, mit der der
FWM-Kandidat nichts anfangen kann. "Wenn ich etwas begonnen habe, dann halte
ich auch daran fest", betont er.
So ist Schönberg auch zur Kommunalpolitik gekommen. Sein Interesse wurde während
der Zeit seines Hausbaus geweckt. "Damals haben wir festgestellt, welche Probleme
es im direkten Wohnumfeld schon gibt", berichtet er. "Diese Probleme haben wir
immer wieder thematisiert, und aus unserer Bürgerbewegung sind die Freien Wähler
Mayen entstanden." Das war Ende der 1990er-Jahre.
Diese Beharrlichkeit ist eine Frage der Erziehung. Schönberg, der in Mayen geboren
wurde und in Ettringen aufgewachsen ist, hat seine Wurzeln in einem soliden
Elternhaus, wie er es selbst nennt. "Ich bin in einer Arbeiterfamilie groß
geworden und wusste früh: Wenn ich etwas haben möchte, dann muss ich dafür
arbeiten." Das hat zum Beispiel die Ferienzeit geprägt, in der sich Schönberg
erst in der Landwirtschaft und später auf dem Bau etwas dazuverdient hat. War
es deswegen eine harte Kindheit? Keineswegs: "Ich hatte eine wunderschöne
Kindheit", erzählt der heute 50-Jährige. "Ich gehöre zu den geburtenstarken
Jahrgängen der 1960er. Da konnte man noch mit 15 Kindern aus der Nachbarschaft
auf der Straße Fußball spielen."
Überhaupt sind es die kleinen Glücksmomente, die Schönberg schätzt: die guten
Gespräche mit Freunden oder eben den Spaziergang im Stadtwald. Ein Glas Rotwein
am Abend ist schon fast Luxus, und eine Weltreise, von der andere vielleicht
träumen, reizt den verheirateten Vater einer Tochter überhaupt nicht. "In den
vergangenen Jahren haben wir immer nur Fahrradtouren in der Region
unternommen", sagt Schönberg. Mal am Rhein, mal an der Mosel, mal zur
Saarschleife. "Ich liebe die Heimat", bekennt Schönberg.
Die kleinen Glücksmomente, die positiven Erlebnisse, die möchte sich der
FWM-Kandidat immer wieder ins Bewusstsein rufen. "Und davon gibt es jeden
Tag eine Menge." Wie viele es sind, kann Schönberg am Ende des Tages genau
sagen. Er hat stets einige Kaffeebohnen in der Tasche, und wenn ihm etwas
Gutes widerfährt, steckt er eine davon in eine andere Tasche. "Jeden Abend
ziehe ich Bilanz."
Sehr oft kommt dann noch eine weitere Kaffeebohne auf die Positiv-Seite – was
an Schönbergs Lieblingsort, dem Stadtwald, liegt. "Ihm gönne ich abends von
der Terrasse aus noch einen letzten Blick."
Kontakt zur FWM-Fraktion: Telefon 0157 82593407
Rhein-Zeitung vom Mittwoch, 15. August 2012, Seite 21, vom RZ Redakteur Hilko Röttgers