STELLUNGNAHME DER FWM-FRAKTION
zum Gutachten Altenburg (Badezentrum) vom 31. Juli 2011
Vorwort: Ein Arbeitskreis der FWM-Ratsfraktion unter Leitung des
Fraktionsvorsitzenden Hans-Georg Schönberg und dem schwimmsportlichen Berater Hans
Windolf sowie verschiedener engagierter Freunde des Mayen Schwimmbades haben sich
in den vergangenen Monaten über den Fortgang des Umbaus kontinuierlich informiert
und immer wieder Überlegungen zu einem möglichen Organisationskonzept angestellt.
Die Freien Wähler Mayen haben sich seit langem dafür eingesetzt, dass das Hallenbad
und das Freibad umfassend saniert werden und auf diese Weise weitere Jahrzehnte den
Bürgerinnen und Bürgern zu moderaten Eintrittspreisen zur Verfügung stehen können.
Darüber hinaus haben sich die Freien Wähler im Stadtrat dafür ausgesprochen, die
Funktionalität des Hallenbades zu erweitern und damit die Attraktivität des
Wohnortes Mayen zu steigern. In den letzten Betriebsjahren des Hallenbades bot
das Bad immer noch einen gepflegten und sauberen Eindruck, aber es war nicht zu
verkennen, dass eine Grundsanierung nach über 40 Jahren Badebetrieb von Nöten war.
Dies dokumentierten nicht nur die rückläufigen Besucherzahlen, sondern auch der Zustand
der technischen Anlagen und deren Unterhaltungskosten.
Aufgrund eines sehr hohen Landeszuschusses beschloss der Stadtrat die notwendige
Sanierung des Hallenbades und den Neubau des Saunabereichs. Mit einem Investitionsvolumen
von rd. 5.700.000 Euro ist die Fertigstellung für die kommende Wintersaison vorgesehen.
Besonders erfreulich ist, dass bisher alle Arbeiten im Zeitplan liegen und auch im
Kostenrahmen geblieben sind.
Dank der Sanierung sind wir überzeugt, dass sich die positive Akzeptanz der Mayener in
steigenden Besucherzahlen bemerkbar machen wird. Die 29.000 Besucher aus dem Jahr 2008
gehören somit wohl der Vergangenheit an, wie auch das Gutachten "Altenburg" bestätigt,
das mit 41.000 Besuchern vorsichtig den Neustart prognostiziert.
Ergänzen möchten wir noch, dass mit den mutigen und richtungsweisen-den Entscheidungen
zu einem zukunftsorientierten Bäderkonzept ein längst überfälliger Weg beschritten worden
ist, der bei der kompletten Inbetriebnahme im Herbst 2011 wohl auch viele Kritiker von
der Richtigkeit dieser Entscheidung überzeugen wird. Außerdem hat sich keiner im Stadtrat
jemals öffentlich für eine komplette Schließung des Bades ausgesprochen.
Gleichwohl gilt es die mit der Beschlusslage der Ausschüsse und des Rates einhergehenden
Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Einhaltung von moderaten Eintrittspreisen und
die Öffnungszeiten im engen Dialog zwischen Verwaltung, Politik und Bevölkerung
abzustimmen. Dabei erwartet die FWM, dass das Thema nicht fahrlässig mit Neigung zur
Präsentation von alten Zahlen und einer damit verbundenen negativen Imagewerbung auf
Kosten des neuen Bads behandelt wird, was einen erfolgreichen Neustart gefährden
könnte. Die letzte Pressemitteilung der CDU mit dem Versuch einer umfassenden
Bewertung der Situation rund um das Hallenbad inklusive einer negativen
Berichterstattung in Bezug auf die Besucherzahlen der zurückliegenden Jahre 2006 bis
2008 erscheint uns in diesem Sinne eher schädlich! Eine vorgefasste Dagegen-Stimmung
dient nach unserer Meinung selten dem Erfolg eines neuen Projektes.
Grundlage aller zukünftigen Entscheidungen sollten deshalb eine saubere, vorurteilsfreie,
d.h. faire Bewertung der Daten und Fakten und der Wille zu einer konstruktiven
Kooperation zwischen allen Entscheidungsträgern und Betroffenen sein. So gibt es
derzeit auch Überlegungen, einen Verein "Pro Bad" zu gründen, um möglichst viele
Schwimm- und Sportvereine, die Frühschwimmer, Individualschwimmer und Kennern des
Schulsports und ihre Interessen am Mayener Hallenbad zu bündeln und zu integrieren.
Der FWM fehlt sehr oft die Orientierung des Gutachtens an den individuellen Gegebenheiten
des Mayener Badezentrums. Hierzu wäre es sinnvoll und notwendig gewesen, den Badebetrieb
in der früheren Praxis, also im alten Bad vor der Generalsanierung, ebenfalls begutachtet
zu haben und nicht im Zeitraum der Schließung. Zudem standen auch alle Umbaupläne fest,
so dass keine baulichen Veränderungen im Sinne des Gutachters zur Tarifstruktur, zur
Organisationsstruktur (Hallen- und Freibad) Verwendung finden konnten. Folglich basiert
das Gutachten auf altem Datenmaterial der Verwaltung, was nur begrenzte Gutachteraussagen
zulässt. Hinzu kommt, dass generell eine praktische Erprobung aussagekräftiger ist als
eine Planung ausschließlich mit Datenmaterial. Aus diesen Gründen kann das Gutachten
für uns nicht die gewünschte grundsätzliche Norm der Unternehmensberatung erfüllen!
Nachfolgend werden verschiedene Fakten und Daten zu den einzelnen Folien aufgezeigt,
damit eine nach unserer Ansicht zwingende Nachjustierung des Gutachtens erfolgen kann.
Folie 3 Gastronomie mit Terrasse: Wohl sehr geschmeichelt, eher als reiner Kiosk zu
bezeichnen
Folie 5 Leider ausschließlich Indoor-Infrastruktur und alles zugebaut durch Kioskbereich! Laut Monte Mare, Herr Doll, incl. der Innentreppe kein Problem (Saunabesucher von Monte Mare sind dies überall gewöhnt und sportlich - so sinngemäß in der Einwohnerversammlung eine Aussage); alles in Allem also selbstverschuldete Fehlplanung (kein Outddor-Saunabereich)
Folie 6 Gastronomie soll zunächst in Eigenregie erfolgen!? Völlig unrentabel, sofort vergessen. Wer soll dies denn von den Stadtwerken aus machen? Da ist keiner, der Gastronomieerfahrung mitbringt. Gastronomiebereich sofort verpachten an einen agilen Pächter, der etwas vom Handwerk (hier besonders schnelle Gastronomie) versteht. Mobile Gastronomie Barth ist hier der richtige Partner [Erklärung hierzu später].
Aufenthaltsbereich mit PC-Plätzen und "Infothek": War unbedingt in der Planung als Highlight notwendig und wurde so "verkauft". Wer soll
diesen Bereich nutzen? Wer wartet den Bereich? Unnötiger Kostenfaktor! Wahrscheinlich genauso unrentabel wie ein Gastronomiebereich.
Badeartikelshop: keine Möglichkeit für "offene" Präsentation (abtrennbar durch Glastüren etc.)
Folie 7 (sehr interessant und irreführend) In dieser Betrachtung wurden die Schließungszeiten von Hallenbad und Sauna wegen technischer Defekte ([Wassereinbruch etc.) nicht (!) berücksichtigt. Besonders zum Schluss hin traten immer mehr Defekte auf, die kurzfristige, aber längere Schließungszeiten nötig machten. Diese Daten müssten auch erhoben werden. Dies zeigt sich auch an den Zahlen für alle Besuchergruppen und auch der Sauna. Besonders die ................
weiter zum Gutachten.....