Bürger äußern Kritik - FWM zieht Bilanz nach Eisregen
Rutschpartie auf den Gehwegen der Stadt
Mayen. Über die Jahreswende sind Schnee und Eis in Mayen
angekommen - und damit auch die Gefahren für den Auto- und
Zweiradverkehr, vor allem aber für die Fußgänger. Durch den
hervorragenden Einsatz des Winterdienstes brachten die eisglatten
Straßen die Autofahrer nur kurzzeitig an Sylvester ins Rutschen,
gefährlicher und dauerhafter litten die Fußgänger unter den
vereisten Gehwegen. Hier gilt laut Verordnung: Räumpflicht für
alle! Wie sagt der Volksmund noch dazu? Jeder soll vor seiner
eigenen Haustür kehren. Das ist grundsätzlich nicht ganz
falsch, denn so wäre quasi überall gestreut und gekehrt.
Dass dies nicht überall der Fall war, davon konnten sich viele
Mayener in den letzten beiden Wochen selbst überzeugen. Denn wie
Mitarbeiter der Stadt berichteten, seien viele Bürger ihrer
Streupflicht nicht nachgekommen. Auch seien viele Hausbewohner
für den Winter nicht gerüstet gewesen oder über die Feiertage
verreist gewesen. Auch gegenüber der FWM-Fraktion beklagten
sich Bürger über Glatteis und nicht gestreute Fußwege. Vor
allem unbebaute Grundstücke, leer stehende Häuser, aber auch
städtische Verkehrsflächen wurden als Beispiele aufgelistet.
Die Aufforderung der Stadtverwaltung an die Bürger, sie sollten
dringend die Räum- und Streupflicht beachten, stieß nicht bei
allen auf Verständnis. Denn an vielen Stellen im Stadtgebiet hat
die Stadtverwaltung in den letzten Jahren selbst Schilder mit dem
Hinweis aufgestellt, dass dieser Weg nicht geräumt wird.
So auch
der einzige direkte Fußweg, der zum Westbahnhof führt. So äußerten
sich Zuggäste, darunter auch ältere Menschen und Schüler sehr
kritisch über die dortigen Verhältnisse. Sie beklagten, dass der
steile Weg, der vom Bahnhof zur Westbahnhofstraße führt, nicht
ein einziges Mal von der Stadt geräumt wurde und über zwei Wochen
spiegelglatt war. Augenzeugen berichteten, dass es dort auch
mehrere Verletzte in diesen Tagen gab. Reihenweise seien u.a.
die Schüler dort zu Boden gefallen. Wütend auf die Stadt ist auch
eine ältere Dame aus der Eifel, sie ist auf dem spiegelglatten
Gehweg ausgerutscht. Dabei hat sie sich einen komplizierten
Armbruch zugezogen, der im Krankenhaus operiert werden musste.
Tatsächlich häuften sich in diesen Tagen Stürze in Mayen - mit
Prellungen und Knochenbrüche als Folge. "Seit dem Kälteeinbruch
haben wir deutlich mehr Aufnahmen, vor allem die Vielzahl der zu
behandelnden Beckenbrüche erstaunte uns", berichtete ein Arzt des
Mayener Krankenhauses dem FWM-Fraktionsvorsitzenden Hans-Georg
Schönberg.
In einem Schreiben an die Oberbürgermeisterin hat jetzt die
FWM-Fraktion die Situation am Westbahnhof geschildert und sie
aufgefordert, dass an dieser Stelle sofort wieder der Räumdienst
aufgenommen werden sollte. Des Weiteren bat die FWM die Verwaltung
um Aufklärung, warum an dieser und vielen anderen Stellen der
Stadt, der Räumdienst eingestellt wurde. Ebenso wurde eine
Auflistung aller Gehweg, die nicht mehr von der Stadt geräumt
werden, beantragt.